Hier gibt es öfters mal Missverständnisse, so dass hier nun mal gängige Regelungen zur Ermittlung des Gewinns gelistet werden. Ausserdem werden am Seitenende nochmal die Begriffe Split Pot und Sidepot erklärt.
Zur Ermittlung der Gewinnhand in einem Pokerspiel Texas Hold´em werden die 5 besten Karten berücksichtigt. Eine Gewinnhand besteht also grundsätzlich aus 5 Karten, niemals aus 6 oder 7.
♣ Beste Gewinnhand auf dem Tisch
Liegt das beste Blatt auf dem Tisch, z.B. ein Flush durch die 5 Gemeinschaftskarten, wird der Pot unter allen Spielern aufgeteilt, die bis zum Showdown im Spiel waren. Ein Spieler kann nur den Pot für sich gewinnen, wenn er einen höheren Flush oder eine höhere Gewinnhand aufweisen kann.
♣ Kicker niedriger als die 5 besten Karten
Haben 2 Spieler dasselbe Blatt, z.B. ein Paar, würde der Kicker über den Gewinn entscheiden. Sind die Kicker der beiden Spieler jedoch niedriger als die 5 besten Karten, wird der Pot aufgeteilt unter den beiden Spielern (Split Pot).
Beispiel: Spieler A hat A 5 ; Spieler B hat A 8
Auf dem Tisch liegen: A J 9 9 Q
In diesem Beispiel haben beide Spieler 2 Paare, nämlich ein Paar Asse und ein Paar 9 er (auf dem Tisch). J und K sind höher als die Karten 5 und 8, somit zählen diese nicht zu den 5 besten Karten, aus denen das Gewinnblatt ermittelt wird. In diesem Fall würde der Pot geteilt, den beide haben als 5 beste Karten: A A 9 9 Q, der Kicker entfällt.
Hätte nun ein Spieler anstelle der kleinen Karte eine höhere, z.B. anstatt A 8 eben A K hätte er allein gewonnen, da der K als Kicker mit zu den 5 besten Karten dieser Runde gehören würde. Hier wäre seine höhere Gewinnhand dann A A 9 9 K.
♣ 2 höhere Paare, der Kicker kann nun entscheiden!
Liegen in den Gemeinschaftskarten schon 2 Paare und kein Spieler hat ein höheres Blatt, entscheidet der Kicker.
Beispiel: Spieler A hat 3 7; Spieler B hat A 9
Auf dem Tisch liegen: 3 10 10 5 5
Spieler A hat nun ein Problem. Er hat zwar die 3 getroffen und somit ein Paar, jedoch liegen 2 höhere Paare auf dem Tisch. Das Paar 5er ist mehr als das Paar 3er. Seine Gewinnhand lautet also: 10 10 5 5 (7). Spieler B hat nichts getroffen, aber er hat zwei Paare auf dem Tisch und ein Ass auf der Hand als Kicker. Seine Gewinnhand lautet: 10 10 5 5 (A). Somit hat Spieler B gewonnen, da er den höheren Kicker hatte, und Spieler A eben das Pech hatte, das sein eigenes Paar niedriger war, als die auf dem Tisch vorhandenen.
Gebe es nun einen Spieler C, der mit J J auf der Hand gespielt hat, hätte dieser gewonnen, da er ein höheres Paar als auf dem Tisch vorzeigen kann. Seine Gewinnhand wäre: J J 10 10 (5).
♣ Was bedeutet ein "Split Pot"?
Immer wenn, wie oben beschrieben, kein eindeutiger Gewinner aus den 5 besten Karten ermittelt werden kann, wird der gesamte Pot aufgeteilt. Jeder Mitspieler der die gleichhohe Gewinnhand hält, bekommt einen gleichen Teil des Pots. Spieler die bereits gepasst (fold) haben, haben natürlich kein Recht auf einen Anteil, wenn sie die selbe Gewinnhand gehabt hätten.
♣ Was ist ein Sidepot ?
Möglicherweise hat ein oder mehrere Spieler nicht mehr genug Chips, um alle Erhöhungen mitzugehen. Geht er bis zum "All-In" mit, werden alle Einsätze, die den Einsatz des All-In-Spielers übersteigen in einem Sidepot gelegt. Der Spieler der nicht alle Einsätze mitgegehen konnte, kann also nur den Pot gewinnen, in den er auch eingezahlt hat.
Beispiel für einen Sidepot: Spieler A hat nur noch 500 Chips und geht mit diesen nach dem Flop All-In. Spieler B, C und D gehen mit. Im Pot sind nun 4 x 500 Chips. Erhöht nun noch Spieler B um weitere 500 und die anderen Spieler C und D gehen mit, die 1500 Chips wandern dann in den sogenannten Sidepot. Am Mainpot sind alle Spieler beteiligt, der Sidepot kann jedoch nicht mehr von Spieler A gewonnen werden. Angenommen Spieler A gewinnt nun, erhält er lediglich den Mainpot, also 2000 Chips. Die 1500 Chips des Sidepots bekommt der Spieler B, C oder D, der das nächst beste Gewinnblatt hat. Hat einer der Spieler B, C oder D das beste Gewinnblatt, erhält dieser den Mainpot und den Sidepot.
Anmerkung: Diese Seite beschreibt das gängige Vorgehen bei der Wahl der Gewinnhand. Unter Umständen können Tunierveranstalter oder Casinos hiervon abweichen. Dies sollte aber eher die Ausnahme sein. Im Zweifel gilt das Wort des Dealers, des Floorman oder der Tunier- bzw. Casinoleitung.
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