Damit ein Bluff wirkt, muss er �berzeugend sein f�r die Mitspieler. Ein Bluff soll erreichen, das man den Pot ohne Showdown gewinnt. Also muss das Spiel und auch das Setzen des "Bluffeinsatz" den Gegnern vermitteln, das man eine wirklich gute Hand hat. F�r mich selber habe ich derzeit 3 gute Ans�tze ermittelt. Beachten sollte man aber bei einem Bluff, das man immer auf einen Spieler stossen kann, der wirklich ein gutes Blatt hat und man dadurch auch mal viel verlieren kann.
1.) Nutzen der Gemeinschaftskarten
Oft ergeben sich durch die 3-5 Karten auf den Tisch Situationen, die Spieler nicht m�gen. Da kann z.B. eine fast fertige Strasse (Straight) liegen oder 3-4 Karten haben dieselbe Farbe, oder auch nur ein Paar auf dem Tisch. F�r die Mitspieler, die zwar eine Gewinnhand haben, aber nur unter der m�glichen Gewinnhand liegen, die der Tisch quasi anbietet, diese w�rden bei einem hohen Einsatz ihre derzeitige Gewinnhand vermutlich passen. Hier sollte man die Vorgeschichte beachten, z.B. wurde Pre-Flop erh�ht und welche Erh�hungen sind die Mitspieler bereits mitgegangen?
Als kleines Beispiel: Sie spielen A ♠ K ♠. Ihr Mitspieler hat bereits vor dem Flop erh�ht und spielt die Gemeinschaftskarten direkt wieder an. Die Gemeinschaftskarten w�ren: J ♥ Q ♥ 8 ♣. Sie bezahlen nun noch f�r die Turn-Karte: 5 ♥. Nun liegen 3 Karten ♥ auf dem Tisch. Ihr Gegner wird nun wieder anspielen oder checken. Sie h�tten nun die Chance gut zu bluffen: Ein h�heres Gebot oder ein Re-Raise auf das Gebot ihres Mitspielers, dieser wird sie nun auf einen Flush setzen. Selbst wenn er bereits die Straight h�tte, 2 Paare oder einen Drilling, dem Flush w�rde er wohl unterlegen sein. Eventuell wird er noch ein Karte mitgehen, wenn er z.B. A ♥ oder K ♥ auf der Hand h�lt. Die Riverkarte sollte dann nicht auch noch ein ♥ bringen.
2.) Die eigene Hand verpasst
Diese Version eines Bluffs baut etwas vorher auf, bevor man eigentlich bluffen will. Nehmen wir an, wir halten eine gute Starthand wie z.B. A K und erh�hen diese stark vor dem Flop. Jeder Mitspieler bekommt so Kenntnis, das wir vermutlich eine starke Hand halten, nur welche, das wissen die Mitspieler eben nicht. Das Raise vor dem Flop w�re dann gut, wenn wirklich A oder K im Flop liegt. Liegen dort aber Karten, die nicht den Erwartungen entsprechen, muss man weiterhin die starke Hand vort�uschen. Glaubt der Mitspieler, das wir unsere Hand, die vor dem Flop bereits von uns erh�ht wurde, noch verbessert haben, wird er aussteigen sofern er nicht selber eine sehr starke Hand h�lt..
3.) Der Semi Bluff
So bezeichnet man einen Bluff von einem Spieler, der zwar noch keine Gewinnhand hat, diese aber mit den n�chsten Karten noch bekommen kann. Es ist also kein reiner Bluff, sondern eine Wette auf eine Gewinnaussicht. Ein gutes Beispiel hierf�r w�re eine hoher Einsatz nach dem Flop, wenn zu einer Straight oder einem Flush noch eine Karte fehlt. Eine Semibluff setzt immer voraus, das noch Karten aufgedeckt werden. Der Semi Bluff wird hier noch ausf�hrlicher erkl�rt.
♣ Der Bluff mit All In
Aus meiner eigenen Erfahrungen ist ein Bluff mit einem All In nicht unbedingt wirkungsvoll. Nehmen wir als Situation die Setzrunde nach dem Flop, also den ersten 3 Gemeinschaftskarten auf dem Tisch. Hier haben die Mitspieler die M�glichkeit, die Chancen bereits abzusch�tzen. Bei einem All In nach dem Flop, k�nnten Mitspieler in Erw�gung ziehen, das All In zu callen. Dies ist eine Entscheidung, die vielleicht zu Ungunsten des Bluffs ausfallen k�nnte, da ein Call mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gute Chance auf eine Gewinnhand bedeuten w�rde. Wichtiger Ansatz hier: Ein All In zu callen ist eine einzige Entscheidung. Dagegen ...
... kann es wirkungsvoller sein, den Gegner �fters mit einem hohen Gebot zu konfrontieren, er muss also �fter entscheiden, ob er in seine Gewinnhand noch mal investiert. So muss der Gegner mehrfach �berlegen, und seine Chips werden jedes Mal weniger. Durch das stetige Setzen soll vermittelt werden, das man seine gute Hand bereits hat, die kommenden Karten dieser Gewinnhand n�tzen oder nicht wirklich schaden k�nnen. Der Gegner wird �fter dem Druck ausgesetzt, und unter diesem soll er nachgeben und passen. Hat ein Mitspieler nach dem Flop eine gute Hand, wird er nach einem h�heren Gebot vermutlich noch mitgehen, um sich die n�chste Karte noch anzusehen.
Entspricht diese nicht seinen Vorstellungen, wird er dem Druck nachgeben, oder eben nach der Setzrunde nach dem River. Wichtig ist es, den Druck auf den Mitspieler �berzeugend und stetig aufrechtzuerhalten.
Beachten sollte man bei einem Bluff immer die Karten auf dem Tisch. Man sollte stets f�r den Mitspieler mitdenken und sich �berlegen, warum er all die Erh�hungen und Gebote mitgegangen ist. Welches Ziel m�chte er erreichen? Welche Karten k�nnten seine Gewinnhand noch verbessern? Und auch andersrum muss man mitdenken: Was kann mein Mitspieler durch die Gemeinschaftskarten und mit meinem Setzverhalten f�r eine Hand bei mir vermuten.
Beachten sollte man immer, das ein "Bluff" auch verlustreich sein kann. Es kann sein das ein Mitspieler sein Karten trifft, und nun durch bluffen nicht mehr rauszubekommen ist.
♣ Bluffer entlarven
Selbst wenn man weiss, das ein Mitspieler st�ndig blufft, ist es �u�erst schwer, diesen zu entlarven. Tut man dies, kann es aber sehr lukrativ sein. Dieses Unterfangen ist jedoch auch riskant, vor allem wenn man selber nichts hat.
Stellen wir uns vor, wir wissen mit hoher Sicherheit, das der Gegner mal wieder nur blufft, aber wir halten selber keine Karten, die eine Gewinnchance haben. Das Risiko, das der "Bluffer" dann doch gewinnt, z.B. mit einer Highcard, ist nicht unbedingt gering. Es empfiehlt sich also, selbst bei Gewissheit eines Bluffs, nur dann zu callen oder durch ein reraise zu attackieren, wenn man die Gewinnwahrscheinlichkeit durch entsprechende Karten auch hat. Geeignet f�r eine Konfrontation w�re ein Semi Bluff, also eine starke Erh�hung in Aussicht, noch eine gute Gewinnhand zu bekommen.
Beachten sollte man aber auch, das ein Mitspieler der oft und sehr oft scheinbar nur blufft, auch mal eine wirklich starke Hand halten kann, diese ist dann nur schwer zu erkennen. Wenn es der Zufall will, kann man beim "Stellen" eines "Dauerbluffers" auch mal herbe Verluste erleiden, wenn dieser wirklich einmal eine starke Hand spielt.
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