Immer mehr Berufsspieler

Weltweit sind immer mehr Berufsspieler zu finden, die mit Pokern ihr Geld verdienen. Risikolos ist das aber nicht. Zudem ist diese Tätigkeit bis heute nicht anerkannt. Während es Daytrader und andere Spekulanten recht einfach haben und auf wenig Widerstand im Bekanntenkreis treffen, wenn sie von ihrem Beruf erzählen, halten Pokerspieler sich lieber bedeckt. Auch steuerlich gibt es massive Unterschiede. Ein Be­rufsspieler in Deutschland wird hart besteuert, während er in Großbritannien oder Österreich zum Beispiel überhaupt keine Steuern zahlt. Der Grund ist einfach. In England unterliegt das professionelle Spielen nicht der Steuer. Ganz anders in Deutschland, wo jeder Gewinn zu versteuern ist. Dafür können aber auch Verluste steuerlich geltend gemacht werden und die gibt es bei jedem Berufsspieler.

Ohne Verluste geht es nicht

Einen Berufsspieler, der nicht auch irgendwann horrende Verluste macht, gibt es nicht. Die Profispieler im Mittelfeld machen im Schnitt jeden Monat um die 15.000 Euro. Dabei setzt sich das Einkommen oder der Umsatz (je nach Versteuerung) aus Verlusten und Gewinnen zusammen. Es gibt Tage, da haben die Top-Spieler einfach nur eine Pechsträhne und verlieren Einsätze in 5-stelliger Höhe. Wer in der Profiliga mitspielen möchte, muss also bereit sein, ein kleines Vermögen als Einsatz jederzeit setzen zu können.

Ohne lernen geht es nicht

Wer denkt, dass Berufsspieler jeden Tag einfach nur zocken, der irrt. Wie auch beim Daytrading, geht es ohne lernen nicht. Die langjährigen Spieler investieren viel Zeit, um sich mit neuen Strategien und Spielmöglichkeiten fortzubilden. Immer neuere Spieler, die sich das große Geld erhoffen, drängen in den Markt und machen das Zocken viel schwieriger, als es noch vor 10 Jahren war. Leben können davon aber nur wenige. Die meisten halten sich mit Mühe über Wasser. Ohne eine gute Pokerturnier Strategie geht es meistens sowieso nicht. Die Vorbereitung ist mühevoll und kostet viel Zeit.

Noch immer sind es die großen Wettbewerbe, die verlocken. Dennoch verdienen die Profispieler das meiste Geld heute ganz klar beim Zocken im Onlinecasino. Die Wettbewerbe stellen nur das I-Tüpfelchen da.

Längst kein Glücksspiel mehr

Der normale Gast im Casino, ob Online oder in der Spielbank, sucht den Reiz und das Abenteuer bei einem Glücksspieler. Ein Profispieler sieht das Zocken hingegen nicht mehr als Glücksspiel, sondern als Beruf, als seine Karriere und plant mit viel Aufmerksamkeit die einzelnen Strategien. Lange schlafen und frei in den Tag hineinleben, können Profispieler nicht. Ihr Tag ist fest durchgeplant.

Berufsspieler stehen zudem immer unter Spannung. Das Risiko spielt bei jedem Spiel eine große Rolle und muss doch verborgen bleiben. Ganz entscheidend ist also ein gutes Risikomanagement. Ohne Verluste geht es nicht. Aber, Verluste müssen begrenzt werden und es gibt Tage, an denen einfach das Spiel endet, das die eigene Gemütslage viel zu sehr belastet. Es zeigt sich also, dass nicht jeder das Zeug zum Profizocker hat. Die Anforderungen sind hoch und weitaus komplexer, als das, was wir in Filmen und Serien sehen.